Marisa's grosse Reise: November 2012

Buenos Dias!!

Ich hoffe euch geht es gut in der kalten Schweiz und ihr geniesst den Schnee auch ein wenig fuer mich. ;o) Wir haben hier sehr wechselhaftes Wetter. Einige Tage brennt die Sonne auf den Kopf herunter, kaum aushaltbar und dann ist es wieder kalt und regnet. Das Wetter erinnert mich ein wenig an das Lied: Nach em Raegne, chunts go Schiffe, nach em Schiffe da S***, in Argentina, in Argentina, in Argentina!!

So, meine Zeit hier im Heim ist bald abgelaufen und es bleiben mir nur noch 1.5 Tage.
In den letzten zwei Wochen habe ich mich wieder durchaus wohl gefuehlt und der Abschied wird mir nicht einfach fallen.
Vor drei Wochen hatte ich eine Diskussion mit einer Mitarbeiterin und sie sagte mir Sachen, die ihr nicht passen an mir in einer sehr unpassenden Art (wie sie eben ist, sagt sie). Nach dieser Diskussion fuehlte ich mich nicht anaehernd so wohl, wie jetzt. Ich sprach dann aber mit einigen Leuten darueber und alle sprachen mir Mut zu. So ging ich dieser Mitarbeiterin aus dem Weg und verbrachte meine freie Zeit bei einer anderen Mitarbeiterin und ihrer Familie zu Hause. Dort fuehle ich mich sehr, sehr wohl und so verging mein 'Zorn' und nun geht es mir wieder super. Ich durfte einmal mehr erkennen, dass es sehr viele Leute hier hat, die meine Arbeit schaetzen und die mich gern haben. So bin ich nun meinen Abschied am 'feiern' (heute Nachmittag zum 4. Mal) und heute Abend folgt noch einmal. Bis jetzt habe ich aber jeden einzelnen genossen mit all den verschiedenen Leuten. Es gibt Leute, die sind zu gut zu mir und ich verstehe teilweise nicht, wieso sie mich so beschenken mit Einladungen oder Kleidern oder ... !! Dies ist etwas, was ich noch lernen muss, lernen anzunehmen, dass mich Leute einfach aus Liebe beschenken, ohne Erwartung einer Gegenleistung. Obwohl sie auch nicht viel haben, hindert es sie nicht daran, andere zu beschenken. Dies beeindruckt und beruehrt mich sehr. Und genau so, nur noch unendlich Mal schoener, ist es mit Gott. Er beschenkt mich am Laufmeter mit seiner Liebe und teilweise ignoriere ich sie, weil ich mein Herz nicht offen halte fuer ihn. Jedoch bin ich dran am Beten, dass er mein Herz veraendert und all meine Verletzungen heilt. Und ich merke wirklich, wie mein Herz sich schon veraendert hat, seit ich dies angefangen habe zu beten. Emotionen, welche ich ueber Jahre hinweg nicht fuehlen konnte, Emotionen wie Freude, Schmerz, Trauer, Liebe, ... , sind nun wieder fuehlbar. Es macht mir unendlich viel Spass mit Gott unterwegs zu sein und von ihm zu lernen.=) (ich kann es jedem weiterempfehlen, es schmerzt teilweise und man muss untendurch; Tage, Monate, Jahre, aber aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es sich lohnt)

Am Freitag durfte ich mein erstes Teaching in einer Fremdsprache halten und wies zu dem kam, moechte ich euch gerne erzaehlen: Tom (ein Mitarbeiter), welcher praktisch jeden Freitag die Chicos und Chicas aus dem Heim zu sich einlaedt und Spiele zu spielen, ein Teaching zu hoeren, einen Film zu schauen, ... , fragte mich per SMS, ob ich nicht das Teaching halten will am Abend. Ich verstand ihn nicht ganz genau und meinte er meine, ob ich heute Abend mit ihnen zu Hause verbringe, da es das letzte Mal sein wird. Ich antwortete: sicher! Und so war fuer ihn klar, dass ich das Teaching halte. Jedoch hatte ich keinen Schimmer. Ein wenig spaeter meinte dann eine Chica, dass ich am Abend das Teaching halte und sagte ihr, dies sei nicht ganz korrekt, Tom hat mir nichts gesagt. Eine halbe Stunde, bevor sie uns abholten, las ich das SMS von ihm noch einmal durch und bemerkte, dass ich am Abend das Teaching halte!! o.O So, hatte ich eine halbe Stunde um ein Teaching in einer Fremdsprache, welche ich erst seit zwei Monaten so richtig spreche, vorzubereiten. Zum Glueck konnte ich Gott drum bitten, dass er mir hilft und siehe da, er half mir. Beim Aufschreiben meiner Notizen sprudelte es nur so aus mir heraus. In wenigen Minuten fand ich eine passende Bibelstell und es schrieb und schrieb, bis ich in dieser halben Stunde sozusagen ein Teaching, an 10min, vorbereitet hatte. Schliesslich trug ich es, ohne gross zu stocken meinem kleinen Publikum an etwa 10 Leuten vor und sie hoerten mir (so weit ich beurteilen konnte) gespannt zu. Jaja... so kann es einem gehen, wenn man die Sprache nicht ganz versteht und irgendetwas interpretiert.;o)

So sind nun schon 2.5 Monate vergangen seit ich hier bin und ich konnte sehr viel erleben hier. Wie schon geschrieben,wird mir der Abschied von den Babys, den Chicas/Chicos, den Mitarbeitern und all den andern, die ich kennen lernen durfte, nicht einfach fallen. Ich habe viele Leute in ein Herz geschlossen und wer weiss, wen ich von all denen wieder einmal sehen werde. Jedoch falls ich eines Tages wieder hierhin zurueckkehre, weiss ich schon einige, die mich aufnehmen wuerden bei sich zu Hause.=) Dies ist natuerlich sehr schoen zu wissen.

Meine weitere Plaene: Am Dienstag werde ich zurueck nach La Platte gehen, dorthin, wo ich meine ersten paar Tage hier in Argentinien verbracht habe. Ich werde meiner Freundin im Haushalt und mit ihren drei Kindern helfen. Dort verbleibe ich fuer 1.5 Wochen und dann werde ich weiter nach Misiones (Provinz) reisen, in ein anderes Kinderheim. Dieses Maedchenheim hat 11 Maedchen -das jetztige Heim hat etwa 80 Kinder und gemischt)- somit wird es eine grosse Umstellung sein fuer mich. Aber ich bitte Gott darum, dass er mich auch dort zu einem Segen machen kann, wie er es bis jetzt getan hat.
In zwei Wochen muss ich auch bereits das erste Mal ausreisen aus dem Land um mein Visum fuer weitere drei Monate zu verlaengern. Ich werde die beruehmten Wasserfaelle 'Iguazu' anschauen gehen, viele Sagen, sie seien wunderschoen. Von dort aus kann ich nach Brasilien oder Paraguay gehen, um eben das Visa zu verlaengern. (ich hoffe es ist so einfach, wie es sich anhoert ;o))

Ach ja, in den naechsten 2.5 Monaten werde ich nicht mehr so regelmaessig Internetanschluss oder Wifi haben und deshalb kann ich auch nicht mehr regelmaessig meinen Blog schreiben oder sonst Kontakt zur Aussenwelt haben. Ich hoffe schwer, dass ich ein Kaffee oder sonst einen Ort finde, an welchem ich kommunizieren kann, ansonsten: Tschau!! Vielleicht koennt ihr dafuer beten, dass Gott hier einen Weg zeigt.=)

Ja, somit schliesse ich meinen letzten Blog hier in San Nicolas ab und verabschiede mich fuer eine ungewisse Zeit, welche hoffentlich nicht all zu lange ist.

Saludos y Besitos de Argentina,
Marisa