Freitag, 28. Dezember 2012

Die Zeit (es Gedicht)

Die Zeit vergeht wie im Flug
und damit noch nicht genug.
Man merkt teils gar nicht wie sie vergeht,
man weiss nur, dass sie niemals still steht.
Die Zeit zu geniessen ist nicht die einfachste Tugend,
am besten man lernt dies in der Jugend.
Jeder Tag hat 24 Stunden, doch dies ist doch zu wenig,
wir wuenschten doch, die Tage waeren ewig.
Zu wenig Zeit fuer Stille Zeit, Schlaf, Zeit fuer sich und vieles mehr,
dabei benoetigten wir diese Zeiten so sehr.
Spielen, singen, Vergnuegen, ..., lachen,
all diese schoenen Sachen.
Werden mit Arbeit und dem Ernst des Lebens ueberdeckt,
wehe wenn jemand diese Dinge fuer sich entdeckt.
Arbeiten von frueh bis spaet ist gefragt,
egal wie sehr es an der Gesundheit nagt.
Spass und Vergnuegen,
kann man auf die Pension verschieben.
Wer weiss, wie viel Zeit uns noch bleibt.
Waeren wir fuer den Tod/ewiges Leben schon bereit?
Haben wir unsere Zeit gut genutzt
oder waeren wir ueber ein ploetzliches Ende ganz verdutzt?
Konnten wir bis anhin das Beste aus unserer Zeit rausholen
oder ging bis anhin mehrheitlich davon verloren?
Lachen, tanzen, froehlich sein,
in der Prioritaetenskala GROSS oder klein?
Welche Taetigkeiten haben wahren Wert
und mit welchen bleibt er uns verwehrt?
Geld, ein grosses Haus, 3 Autos, ... ist das der Sinn des Lebens?
Meint ihr nicht auch, wenn nur dies zaehlt, leben wir vergebens?
Wenn dich Morgen bereits der Tod heimsucht,
in welche Richtung hast du dein Ticket gebucht?
Oneway: Ewige Party oder Oneway: Ewiges Feuer
oder war dir bis anhin diese Entscheidung noch nicht so geheuer?
Wenn du dich nicht so bald wie moelgich entscheidest,
kann es sein, dass du in der Ewigkeit leidest.
Man kann (leider) niemanden zu seinem Glueck zwingen,
jedoch probieren, auf die richtige Spur zu bringen.
In meinem Leben,
hat's sich so ergeben,
dass ich mein Leben ganz in Gottes Hand legte,
dass er in mein Leben trete.
Er soll stehts die Fuehrung uebernehmen,
denn er kann viel weiter sehen.
Seine Liebe zu uns Menschen ueberragt alles,
er ist bei uns in jedem Falle jeden Falles.
Jesus hat seine Liebe ersichtlich erwiesen,
er hats geschafft dem Teufel seinen Sieg zu vermiesen.
Jeder Mensch hat seine bestimmte Zeit hier auf Erden,
eine Entscheidung zu faellen: Ewiges Leben oder ewiges Verderben?
Fuer mich war die Entscheidung nicht so schwer,
und ich danke Gott dafuer sehr.
Er hat mich vorm sicheren Tod bewahrt,
auf meiner Lebens-Achterbahnfahrt.
Mit ihm setze ich meine Zeit sinnvoll ein,
und so kann ich stehts sicher sein:
dass ER das Beste aus meiner Zeit macht.
Er freut sich ueber mein froehlich sein: "Ach, wie schoen, wenn sie lacht."
Harte Arbeit gehoert heutzutags nun mal dazu,
aber dazu gehoert auch die Ruh,
wie auch lachen, tanzen, singen, ...
anderen Menschen einen Sinn ins Leben bringen.
Ich hoffe du bist dir deiner Entscheidung bewusst,
und sag nicht am Ende: "Ich hab nichts davon gewusst!"
Die Bibel sagt, dass jeder Mensch die Moeglichkeit hat
und teilweise hat man diese Entscheidung evt. satt.
Und deshalb hoff ich fuer jeden,
auf ein unbeschreibliches ewiges Leben.
Mit jedem von euch Party zu machen,
wir lassens dann mit Jesus an der Seite krachen.
Lachen, tanzen und singen gleich Alltag,
keine Rolle spielt mehr der Zahltag.

Werde ich dich wieder sehen?
Oder wird unsere Freundschaft im Winde verwehen?

Deine Marisa=)


Speichern ist das heutige Motto!!

Saluuuuuuue everybody!!

So, ich starte einen erneuten Versuch heute mit dem Motto: alle zwei Minuten speichern.

Ich weiss heute ehrlich gesagt nicht was schreiben, da wieder soooo viel passiert ist in den letzten Wochen. Es ist bereits wieder einen Monat her, als ich das letzte Mal geschrieben habe. Heieiei... somit werde ich euch heute nur das Wichtigste vom Wichtigsten weitergeben, also ich versuche es zumindest!;o)

Monat Dezember: im letzten Monat habe ich mich nun sehr gut hier eingelebt und mich an alles, ausser das Wetter, gewoehnt. Ich habe mit den Maedchen hier einen guten Draht aufbauen koennen (speichern nicht vergessen) und sie gehorchen meistens.=)
Meine Nachtschichten verliefen meistens ruhig und es fing mir an Spass zu machen. Die Maedchen halfen mir sehr gut mit und ich musste selten zwei Mal um etwas bitten. Jedoch konnte ich in den ersten 2 - 3 Wochen nicht wirklich gut schlafen in der Nacht, da mich jedes Geraeusch aufschreckte mit dem Gedanken es sei was passiert. So ging legte ich mich meistens noch morgens hin, sobald die andere Mitarbeiterin kam und ihre Schicht begann. So schlief ich meistens noch bis um 12:00 Uhr, jedoch oft nicht sehr erholsam. Es kam auch schon vor, dass ich wegen der unertraeglichen Hitze nicht schlafen konnte. Da nuetzt weder Ventilator noch sonst irgendwas. Die Einheimischen meinten auch, dieses Jahr sei die Hitze unertraeglich und so heiss sei es noch nie gewesen (mercii, ich wo soooo gern heiss han -.-). Hehe, aber eigentlich beklage ich mich ja auch gar nicht, da ich es mir selbst ausgesucht habe!;o) Mit den Leuten hier habe ich es auch ganz gut. Die eine Mitarbeiterin nimmt mich am Samstag mit zu sich nach Hause, um bei ihr zu uebernachten. Am Abend gehen wir dann meistens in den Jugendgottesdienst oder sonst ins Stadtzentrum. Jedoch hat diese Mitarbeiterin einen eher schwierigen Charakter und ich weiss teilweise nicht genau, wie ich mit ihr umgehen soll, aber meistens klappts gut. Als sie einmal ins Heim kam, war sie in einer sehr wuetender Laune und da ich die einzige war, die dort war, liess sie alles an mir aus. Sie sei die einzige, die hier wirklich die Arbeit mache; waschen, putzen, ... Die anderen Mitarbeiterinnen trinken waehrend ihrer Schicht nur Mate (Nationalgetraenk) und sitzen bloed rum. Und auch dich (also mich) sehe ich nur schlafen oder herumsitzen. Du machst auch nichts. Und die Mitarbeiterin am Nachmittag hat viel mehr zu tun als jene in der Nacht. [...] Hehehehe... jetzt aber mal halblang. Ich kann nichts dafuer, dass man mir die Nachtschichten gegeben hat. Waere dies nicht so, haette ich tagsueber mehr Energie und koennte helfen. Hinzu kommt, dass ich neu bin und man mich auch um Hilfe beten kann, wenn ich so bloed am herumsitzen bin. Wenn ihr meint, ich haette ihr dies alles gesagt, dann habt ihr euch getaeuscht, ich habe praktisch nichts gesagt, weil ich in solchen Momenten zu Perplex bin, um zu kontern oder mich zu verteidigen. Ein paar Tage spaeter war dann auch alles wieder vergessen und jetzt wird nicht mehr darueber geredet (aaahh... speichere wer wieder mal oepis). Jedoch ist diese Mitarbeiterin jedes Mal schlecht gelaunt, wenn sie ins Heim kommt und ja. Am Wochenende ging ich (bitte speichern) wieder zu ihr nach Hause und am Anfang war es komisch, aber mit der Zeit hats sich dann wieder normalisiert. Jaja... das sind dann die weniger schoenen Sachen, die man erlebt. Jedoch wird man ueberall Leute antreffen, die nicht ganz auf der gleichen Wellenlaenge sind, was auch nicht all zu schlimm ist.

Weihnachten: Zu Weihnachten und Neujahr sind alle Kinder des Heims Familien zugeteilt worden. Die meisten verbringen diese Zeit nun mit ihren Patengoettis oder Gottis oder mit Leuten aus der Kirche. Somit war am 24.12 das Heim leer. Ich verbrachte meine Weihnachten mit einer Mitarbeiterin und ihrem Adoptivsohn bei ihrerer Mutter da Heim. Bevor es losging, skypte ich noch mit meiner Familie zu Hause (Mami, Geschwister, Tante, Onkel, Cousinen, Cousins). Es war eine super Zeit und ich genoss es sehr. Wir hatten lustige Gespraeche und ich fuehlte mich schon fast als, waere ich zu Hause bei ihnen. Bis meine Tante kam und ein 'Wiehnachtsguezli' anfing vor der Kamera zu essen, ab da wusste ich wieder, dass ich nicht mitten unter ihnen war. ;o) Um etwa 21:30 Uhr gingen wir los zur Mutter. Als wir ankamen, war die Mutter noch mitten in den Vorbereitungen. Der Tisch war jedoch schon weihnachtlich gedeckt und die Lichter beim Christbaum angezuendet. Da es doch noch ne Weile ging, bis wir anfangen konnten, setzten wir uns noch ein wenig vors Haus und genossen den schoenen Sternenhimmel.=) Um 23:00 Uhr setzten wir uns an den Tisch um zu essen. Es gab Fleisch (natuerlich, ohne Fleisch laeuft hier gar nichts), russischen Salat, Roulade mit Schinken und Kaese und 'Sopa Paraguayana' (so aehnlich wie Kaesekuchen). Das Essen schmeckte, aber ich fuehlte mich (SPEICHEREE) nicht einmal, wie schon die ganze Zeit davor, in Weihnachtsstimmung. Das Wetter half auch nicht, mich in Stimmung zu versetzen, es war einer der heissesten Tage, seit ich hier bin. Um Punkt 00:00 Uhr stossen alle miteinander an und gaben sich Kuesschen um 'feliz navidad' (froehliche Weihachten) zu wuenschen. Anschliessend setzten wir uns wieder vors Haus. Eigentlich begruesst man auch die Nachbarn um ihnen schoene Weichnachten zu wuenschen, aber in diesem Viertel lief nichts. Niemand, ausser uns, war auf der Strasse anzutreffen. Um etwa 02:00 Uhr verabschiedeten wir uns und gingen nach Hause. In dieser Nacht konnte ich einfach nicht einschlafen, obwohl ich einen Ventilator direkt vor dem Bett hatte, war es immer noch viel zu heiss.
Am naechsten Tag holten mich die Direktoren vom Heim ab, um bei der Mutter der Direktorin essen zu gehen. Einmal mehr gemuetlich.=) So verbrachte ich meine Weihnachten einmal ganz anders und ich bin froh um diese Erfahrung.

In den letzten Tagen nach Weihnachten hats nun recht abgekuehlt und es sind nur noch 23 - 25° draussen. Gestern hatte ich zum ersten Mal kalt hier (immer noch in kurzer Hose, aber ich hatte kalt). Momentan sind wir gerade das Heim am Streichen, ein wenig Renovieren und am Aufraeumen. Es gibt ziemlich viel zu tun, aber es tut gut, ein wenig Abwechslung, obwohl ich nicht all zu viel machen kann.=) Die letzten zwei Naechte war ich dann wirklich ganz alleine im Heim und ich genoss es so richtig, ein wenig alleine zu sein. Gestern Abend ging ich dann auch wirklich bezeiten ins Bett, schon um 21:30 Uhr legte ich mich hin. Das ist bis jetzt noch NIE vorgekommen hier. Ausser einmal, als ich krank war. Aber ich war so muede, dass ich um 22:00 Uhr dann wirklich einschlief. Ich glaube der Umschwung von 38° auf 23° hat mir nicht nur gut getan.

Infos: Wie im letzten Eintrag schon geschrieben, kommt am Sonntag nun meine Kollegin aus der Schweiz zu mir. Sie ist aus meiner Kirche und kommt um zu helfen. Mit meiner anderen Schweizerkollegin hier, habe ich es nach wie vor super, und gerade heute, nachdem ich diesen Eintrag fertig habe, mach ich mich auf den Weg zu ihr.

markante Unterschiede: Ich denke, es ist fuer euch sicherlich spannend einmal ein paar markante Unterschiede von hier zu der Schweiz zu erfahren. Die einen habt ihr evt. aus meinen Berichten rauslesen koennen und andere werde ich euch nun mitteilen.
1. meiste Haushalte haben eine Geschirrwaschmaschine (CH)
Geschirrwaschmaschine?? (AR)
2. warm und kalt Wasserhahnen existieren in jedem Haushalt (CH)
aaahh... es gibt Wasserhahnen fuer Warm- und Kaltwasser!! o.O (AR)
3. geregeltes Busszstem mit ersichtlichen Busstationen, mit Fahrplaenen, mit zuverlaessigen Buschauffeuren und Haltestellendurchsagen (zumindest mehr oder weniger) (CH)
stimmt, Haltestellen koennte man auch anschreiben. Buschauffeur: "Wetsch au en Terere (Mate, einfach mit Jugo und nicht mit warmen Wasser)? oder wetsch en Schwaetz halte mit mir? Ich seg der denn au, wod musch usstiege, wenn is noed scho vergesse han." Sollte soviel bedeuten, wie das die Buschauffeure alles ander als zuverlaessig sind und lieber schwatzen und eben Terere trinken, als dir bei der gewuenschten Haltestelle Bescheid zu geben. Waere ich nicht eine sooo Aufmerksame, haetten sie mich bis zur Endhaltestelle mitfahren lassen. Jaja... (AR)
4. Fleisch oft zu teuer (CH)
Ein Essen ohne Fleisch ist fast schon unvorstellbar. Als ich mit meiner Schweizerkollegin kochte ohne Fleisch, fragte die eine Mitarbeiterin, ob wir nicht noch Poulet dazumachen moechten oder so. (AR)
5. nennen sich beim Namen oder zumindest Spitznamen (CH)
Gordo (Dicker)! Flaco (Duenner)! Negro (Schwarzer)! Sind hier keine seltenen Ansprechsformen fuer Kollegen oder Ehemaenner/Ehefrauen, ... jeglichste Ansprechsformen hoert man, jedoch nur nicht den richtigen Namen. ;o) (AR)

So, jetzt habe ich wieder einiges preisgegeben von meinem Leben hier in Argentinien. Wenn ihr lust habt, koennt ihr auch wieder einmal einen Kommentar hinterlassen, damit ich weiss, dass es sich immer noch lohnt, solche Eintraege zu schreiben. Ihr muesst nicht, aber ihr duerft. Und WEHE IHR SCHREIBT KEINEN KOMMENTAR!!!!!!!!!!!

Was ich sonst noch sagen wollte: heute einmal nichts!!=)



Hebeds guet!! Sind gsaegnet!! und natueterli: ganz es guets Noisjahr. rutsched guet und startet guet. noed z'viil vorsaetz. lieber eine weniger, defuer haltisch en denn au ii!!;o) jaja... da spricht mini wiisheit!!=)

liebs gruessli, ich vermiss oi und ich hoff ich ueberlebs bis zum aend. hehe...

oii marisa



s'Wiehnachtsaesse
min Taeller
vo links nach rechts: Halbschwoester, Muetter, Mitarbeiterin, aehm und ich



Freitag, 21. Dezember 2012

alles umesuscht!!

Liebi gente di Heime i de Schwiiz und wo au suscht no min Blog glese wird!!;o)

Sodeli, jetzt hab ich endlich meinen Platz gefunden, wo ich hingehen kann um in meinem Blog zu schreiben, zu skypen und was man sonst noch so alles an einem Computer machen kann.

Als erstes zeige ich euch nun die Fotos, welche ich beim letzten Mal versrochen habe:




 waeki, waek....



 s'beste und s'idruecklichste, woni jeeee xeh han!!
 o.O


 las columbianas!!


 o.O me caigo!!



feel free!!




Jetzt han ich zwei stund am blog gschriebe und s'haet mir ALLES gloescht. ich weiss au noed, werum immer mir so sache passiered. s'tuet mir somit leid, aber huet bringi sicher nuet meh z'stand.

ich hoff ihr hend wenigstns chli froid a de bilder.

tschussi, marisa

Dienstag, 4. Dezember 2012

alles isch andersch...

Liebe Leute von heute

Como estan? Todo bien?

Allerhöchste Eisenbahn, dass ich euch wieder einmal mitteile, wie es mir geht und was wieder alles passiert ist. Es ist einiges gelaufen in den letzten drei Wochen und ichdurfte einiges erleben.

Angefangen beim Abschied im Kinderheim in San Nicolas. Es war ein sehr trauriger Abschied und es fiel mir nicht leicht zu verlassen und wieder etwas Neues zu starten. Viele, inklusive mir, mussten weinen und alle meinten, ich müsse bald wieder vorbeikommen. Die einen schrieben mir auch noch einen Abschiedsbrief, welche ich dan im Bus nach La Plata las. Beim Lesen liefen mir dann erneut wieder die Tränen runter. Es war sehr berührend. Die eine Mitarbeiterin des Sekretariats meinte, ich hätte sie überrascht, sie haben nicht gedacht, dass ich so hilfsbereit und liebenswert bin. ;o) hehe!!

In La Plata besuchte ich erneut meine Kollegin, wo ich bereits meine ersten Tage in Argentinien verbracht habe. 1.5 Wochen blieb ich bei ihr und genoss die Zeit auf dem Land. Im Heim war immer so ein Lärm und auf dem Land gab es kaum ein Geräusch und es war sehr ruhig. Ich spielte mit den Kindern (4Monate, 3 und 5Jahre) und wurde von meiner Kollegin so richtig verwöhnt. Jeden Morgen hatte ich das Morgenessen, inklusive frisch gemachten Fruchtsalat, bereit gestellt und ich musste mich nur noch hinsetzen und essen. Ich sagte ihr dann, dass ich mich daran gewöhnen könnte.;o)
Wir besuchten auch an einem Tag den Zoo mit den Kindern und es war ein schöner Tag, jedoch sahen wir nicht allzu viele Tiere. Es schien als hätten sie bereits ihre Ferien bezogen. Am Ende des Tages wollte die älteste Tochter gar nicht mehr Heim gehen. "Es isch nöd schön di Hei!", meinte sie. Als wir dann losfuhren Richtung nach Hause, schlief sie innerhalb 3 Minuten ein. Tanja (Kollegin) hat extra auf die Uhr geschaut.
Die Zeit verging wie im Flug bei Tanja und schon sass ich im Bus bereit für meine 15h Reise nach Posadas (Provinz Misiones). Zum Glück reiste ich über Nacht, so erschien es mir nicht so lange.

Als ich dann in Posadas ankam, meinte eine Mitarbeiterin des neuen Heims, dass sie mich abholen kommt. Jedoch war sie nach 15min immer noch nicht vor Ort und nach weiteren 5min kam das Telefon, sie fände mich nicht, wo ich auch sei. Ich erklärte es ihr. Nach weiteren 10min kam wieder ein Telefon - und ich hatte inzwichen schon Angst, ich sei am falschen Ort ausgestiegen - sie finde mich immer noch nicht. So fragte ich mal nach, wo ich genau sei und zum Glück war ich ich Posadas, einfach in einem anderen Terminal, als sie mich suchte. Endlich, nach 45min Wartezeit kam eine Frau auf mich zu: "Marisa?" ... jaaaaaa, dass bin ich!!=)
Sie brachte mich dann zu ihr nach Hause und so konnte ich in aller Ruhe ankommen. Nach dem Mittagessen holte mich dann die Direktorin des Heims ab und brachte mich zu meinem neuen Abendteuer.
Im Heim leben zur Zeit 9 Mädchen im Alter von 3 und 15 Jahren. 3 von diesen 9 sind behindert. Eine 13-und 15 jährige haben den Verstand von Kindern und die 3 jährige lit an Unterernährung als Baby und hatte so keinen normalen Ablauf und kann nicht laufen und erst seit kurzem sitzen. Ich lernte alle kennen und sie zeigten mir das Haus. Nach einer Dusche, legte ich mich hin, um mich auszuruhen. Nach all den neuen Eindrücken war ich mir noch nicht sicher, ob ich mich wohlfühlte. Am nächsten Tag nahm ich es easy und schlief aus. Ich merkte, dass es nicht einfach ist, sich wieder an alles neu gewöhnen und alles kennen lernen. Dieses Heim hat praktisch nichts gemeinsam mit dem Heim, in dem ich vorher war. Ich vermisste die Leute von dort und fühlte mich unwohl. Am folgenden Tag entschied ich mich dann kurzfristig nach Iguazu zu gehen, wo die berühmten Wasserfälle sind. Eine Mitarbeiterin meinte eben, dass es bei Vollmond Exkursionen gäbe und ich wollte diese machen. So brachte mich die Direktorin zum Terminal und ich buchte die Reise. Innerhalb von kurzer Zeit sass ich im Bus nach Iguazu. Ich war froh ein wenig Abstand zu gewinnen und meine Eindrücke und Gedanken zu ordnen. In Iguazu ging ich dann in ein Hotel und ging ein wenig spazieren im Städtchen. In einem Reisebüro buchte ich einen Ausflug für den Folgetag nach Paraguay und Brasilien um zum einen das grösste Wasserkraftwerk der Welt, welches ganz Paraguay versorgt und grosse Städte Brasiliens, anzuschauen und zum anderen die Wasserfälle seitens Brasilien. Ebenfalls kaufte ich eine Exkursion durch den Dschungel im Nationalpark seitens Argentinien.
Leider spielte das Wetter beim ersten Ausflug nicht mit und wir wurden mit Regen begleitet. Jedoch waren die Wasserfälle nicht weniger eindrucksvoll. Als ich sie das erste Mal sah, musste ich lächeln und ich fühlte mich glücklich. Das Geräusch des Wassers beruhigte mich und einfach die unbeschreibliche Natur. Es war sehr, sehr eindrucksvoll.
Im Fernseher meinten sie, dass es am nächsten Tag ebenfalls regnen sollte. So betete ich für schönes Wetter und siehe da, als ich aufwachte schien die Sonne durch die Fensterläden. Gott sei Dank!!=) Den ganzen Tag schenkte uns Gott Sonne und wir konnten wunderschöne Fotos machen und die eindrücklichen, wunderschönen, unbeschreiblichen Wasserfälle geniessen. Wenn ich von wir rede, meine ich 2 Kolumbianerinnen, welche ich kennenlernte und ich. Die 2 Frauen (Mutter und Tochter) erlaubten mir, sie zu begleiten und so verbrachte ich den Tag nicht alleine. Beim Mittagessen kauften sie sich ein Sandwich und 2 Salate. Als die Mutter ihr Tablett draussen auf den Tisch stellte, wurde sie von Coaties (Tiere, welche es im Park im Überfluss gab) 'angegriffen' und die Tiere nahmen das ganze Sandwich auseinander. Die Mutter musste nach einem kurzen Schock losslachen und rettete ihren Salat und Getränk. Die Leute rundherum (inklusive mir) nahmen ihre Kameras hervor und machten Fotos. Es war besser als im Kino diese Szene. So gingen wir hinein zum Essen und schauten den anderen, welche draussen sassen, beim Essen zu und hofften, dass ihnen nicht das Gleiche wiederfahre. Die Coaties sind ziemlich inteligent. Ein grösserer bereitet sich für den Angriff vor und sobald er den Angriff gestartet hat, kommen die anderen 10 um das Essen zu geniessen. Wir mussten noch den ganzen Tag über dies lachen und konnten es kaum glauben. Wir verbrachten somit einen erlebnisreichen Tag und genossen jede Minute.
Im Hotel genoss ich dann meinen letzten Abend und schaute auf teure, aber auf jedenfall empfehlenswerte Tage zurück.

Wieder im Heim angekommen, teilte mir die Direktorin per SMS mit, dass ich am Abend alleine sein werde mit den Kindern. Bevor ich ging, hat sie mich schon informiert, dass ich ab der folgenden Woche alleine sein werde, aber noch nicht gleich nach meiner Reise. Mit einem unbehaglichen Gefühl in der Magengegend, hoffte ich, dass nie Abend wird. Natürlich wurde dann Abend und ich kochte mein erstes Mal hier im Ausland. Die Mädchen mussten dann meine versalzenen Nudeln mit Tomatensauce essen. Sie taten mir ein wenig leid, aber zu meiner Verteidiung muss ich sagen, das Kochen hier im Ausland ist ganz anders als zu Hause in der Schweiz. Der Abend verlief ziemlich ruhig und nach kurzen Diskussionen gingen sie dann auch schlafen. Ich dankte Gott und hoffte, dass jeder Abend so verlaufen möge. Es ist so, dass ich ab diesem Tag die Nachtschichten übernehme. Mit einem unwohlen Gefühl übernahm ich diese Arbeit. Bis gestern konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich mich eines Tages wohl fühlen könnte im Heim, aber als gestern Abend die Direktorin ins Heim kam mit ihrem Mann und wir Pizza backten und die Mädchen halfen alles wieder aufzuräumen, merkte ich auf einmal, dass ich die Kinder schon ins Herz geschlossen haben. Leider wollten sie nicht jedoch dann nicht schlafen. Um 01:00 Uhr in der Nacht kam mich ein Mädchen wecken und meinte, die anderen verhalten sich schlecht und stören und wollten nicht schlafen. 3 Mal stand ich auf in dieser Nacht um alle zurechtzuweisen. Am nächsten Tag fühlte ich mich wie von einem Bagger überfahren. Zum Glück konnte ich dann wieder zurück ins Bett um ein wenig Schlaf nachzuholen. Als dann die Direktorin mit ihrem Mann kam, mussten sich die Mädchen bei mir entschuldigen. Und jetzt ist wieder alles gut.=) Die Direktorin nahm mich dann auch zu sich nach Hause, damit ich mal etwas anderes sah, als immer nur die 4 Wände des Heims. Dies ist auch ein Punkt, wieso ich mich so unwohl fühlte, weil ich dachte, ich verbringe jetzt die nächsten 1.5 Monate hier im Heim und sehe nichts anderes. Doch mit der Zeit werde ich mich an alles gewöhnen und ich schaue auch zuversichtlich auf diese Zeit hier. Nicht weniger, weil am 30.12.12 ein Kollegin mich besuchen kommt für knap 3 Wochen und ebenfalls erfuhr ich, dass 30min vom Heim entfernt eine (jetzt) Kollegin, welche ich vorher noch nicht kannte, ebenfalls hier in Posadas ist für die gleiche Zeit wie ich. Sie ist von der ETG-Zürich (eine Gemeinde, mit welcher wir (meine Gemeinde) jeden Monat einen gemeinsamen Abend haben). Wir beide sind sehr glücklich, dass wir eine Kompanin gefunden haben. So werden wir sehr wahrscheinlich gemeinsam Ausflüge unternehmen.

Heieiei, irgendwie wollen meine Erzählungen einfach kein Ende nehmen und wenn ich ehrlich bin, mag ich auch nicht mehr viel mehr schreiben und ihr sehr wahrscheinlich auch nicht viel mehr lesen.

Somit beende ich meinen Roman an dieser Stelle und teile euch beim nächsten Mal die Erlebnisse, welche jetzt untergingen, mit. Ich hoffe euch hats gefallen und auf ein nächstes Mal.

Adie, Tschüss und Tschau.

Hebeds guet und mached eu Sorg oder so!;o)

Be blessed, marisa


PS: Leider kann ich keine Fotos laden. Ich hoffe, dass dies bald möglich wird, da ich sehr eindrückliche Foto der Wasserfälle gemacht habe.=)